Lebertransplantation

LEBERTRANSPLANTATION

Leber­transplantation

Die Lebertransplantation ist heute das einzige Verfahren zum vollwertigen Ersatz einer Leber, die auf Grund einer krankheitsbedingten Veränderung oder eines angeborenen Defekts keine ausreichende Leistung bringt.

Zahlen und Fakten

Die erste erfolgreiche Lebertransplantation wurde 1967 von Prof. Dr. E. Starzl an der Universität von Colorado in den Vereinigten Staaten durchgeführt. In Deutschland wurde die erste Leber im Jahr 1969 in Bonn transplantiert.

In den letzten Jahren wurden in Deutschland etwa 800 Lebertransplantationen jährlich vorgenommen, davon etwa 40-50 Lebendspenden.

Entnahme der erkrankten Leber

Zur Transplantation der Leber wird die erkrankte Leber nach Öffnung der Bauchdecke vorsichtig entfernt. Dazu werden die einzelnen Gefäße, die zur Leber führen, freigelegt, abgebunden und durchtrennt. Dies ist der schwierigste Teil der Operation, da sich in der Regel durch die Lebererkrankung Blutumgehungskreisläufe und Blutgerinnungsstörungen ergeben haben. Manchmal ist die Leber auch durch Voroperationen mit anderen Organen verwachsen. Eine bewährte Operationstechnik und ein eingespieltes Team helfen dabei, zügig voranzuschreiten.

Schnittführung bei einer Lebertransplantation: Die Schnittführung erfolgt im Oberbauch zwischen Rippenbogen und Bachnabel 

Überbrückung des Blutflusses

Während die Leber entfernt ist, kann der natürliche Rückfluss des Blutes über die untere Hohlvene für einige Zeit unterbrochen sein. In einigen Fällen wird es dabei notwendig, Blut von der unteren Körperhälfte über eine mechanische Pumpe wieder zum Herzen zurückzuführen.

Vorbereitung der neuen Leber

Die neue Leber wird noch einmal für die eigentliche Transplantation vorbereitet. Dabei werden alle Gefäße sowie der Gallengang sauber präpariert. Die Gallenblase wird von der neuen Leber entfernt, damit es im späteren Verlauf nicht zu Entzündungen oder Durchblutungsstörungen kommt. Für den Patienten hat die Entfernung der Gallenblase kaum Auswirkungen.

Einsetzen der neuen Leber

Das entsprechend vorbereitete Organ wird in den Bauch gelegt. Die Gefäßenden des Transplantats werden an die Hohlvene, die Leberarterie und die Pfortader angeschlossen. Der Gallenabfluss wird entweder über einen Anschluss an den verbliebenen Gallengangsstumpf oder über eine direkte Verbindung zum Darm gewährleistet. Hierzu werden spezielle, sehr dünne, aber hoch reißfeste Fäden benutzt. Nach einer genauen Überprüfung auf eventuelle Blutungsquellen wird die Bauchdecke zum Abschluss der Lebertransplantation wieder schichtweise verschlossen.

Transplantation Lebereinsatz
Transplantation der kompletten Leber bei der Organspende: Nach Entnahme der kranken Leber beim Empfänger wird das Transplantat an dieser Stelle eingesetzt und mit allen Gefäßen verbunden. Die Gallenblase wird dabei meist entfernt

 

Leberverkleinerung (sog. Leberreduktion)

Wenn eine Spenderleber zu groß ist, z. B. wenn dringend eine Leber für ein Kind benötigt wird, aber nur eine Leber eines Erwachsenen zur Verfügung steht, dann kann die Leber chirurgisch verkleinert werden. Je nachdem, wie groß die Leber sein soll, wird jeweils die rechte oder die linke Seite für die Transplantation vorbereitet. Da die linke Seite kleiner ist als die rechte, wird diese in der Regel für Kinder verwendet.

Leberteilung

Entsprechend können bei sehr genauer Präparation beide Leberhälften so präpariert werden, dass beide Teile voll funktionstüchtig sind. Dabei verbleiben die zentralen Gefäße auf einer Seite, so dass auf der anderen Seite teilweise Ersatzstücke dazwischengesetzt oder andere Verbindungen geschaffen werden müssen. Auf diese Weise können die linke und die rechte Leberseite nachfolgend getrennt transplantiert werden (Split Lebertransplantation). Durch die umfangreichen Arbeiten und Veränderungen an der Leber ist allerdings das Risiko für beide Empfänger etwas erhöht. Deshalb ist die Teilung der Leber kein Routineverfahren, auch weil nur bestimmte Spenderlebern hierfür in Betracht kommen. Auf der anderen Seite kann sich hierdurch die Wartezeit deutlich verringern.

Referenzen