Medizinische Illustration, die eine transparente Ansicht des menschlichen Rumpfes zeigt, wobei die Nieren rot hervorgehoben sind.
Medizinische Illustration, die eine transparente Ansicht des menschlichen Rumpfes zeigt, wobei die Nieren rot hervorgehoben sind.

Nieren­transplantation

Die Nierentransplantation ist das derzeit am besten geeignete Verfahren zur Behandlung des endgültigen Nierenversagens.

Zahlen und Fakten

Die erste erfolgreiche Nierentransplantation wurde 1954 in Boston von Murray und seinem Team zwischen identischen Zwillingen durchgeführt. In Deutschland erfolgte die erste Nierentransplantation am 1963 in Berlin-Westend durch W. Brosig.

 

In Deutschland werden jährlich ca. 1.900 Nieren transplantiert, darunter über 500 Lebendspenden von Nieren. Dabei sind die Erfolgsaussichten durch den medizinischen Fortschritt mittlerweile gut: Denn 89% der transplantierten Nieren funktionieren ein Jahr nach der Operation noch, 75% auch noch nach fünf Jahren.

Besonderheiten der Nierentransplantation

Transplantiert wird immer nur eine Niere, da sie die erforderlichen Ausscheidungsfunktionen alleine leisten kann. Einige Menschen haben von Geburt an nur eine gesunde Niere und sind völlig gesund.

 

Nach der erfolgreichen Nierentransplantation haben Sie insgesamt drei Nieren. Die Entfernung der nicht mehr funktionierenden Niere würde die Operation deutlich verlängern und Gesundheit und Transplantat unnötig gefährden. Ausnahmen können Zystennieren sein, die entfernt werden müssen, weil sie Krebs auslösen können. Auch nach bereits erfolgten Mehrfachtransplantationen kann der Platz für ein neues Transplantat nicht ausreichen, so dass eine alte Niere entfernt werden muss.

Besonderheiten der Nierentransplantation

Schnittführung bei der Nierentransplantation: Die Schnittführung bei einer Nierentransplantation erfolgt bogenförmig im Unterbauch, etwa von Höhe des Bauchnabels bis zur Mittellinie, knapp über dem Schambein

Schnittführung bei der Nierentransplantation:
Schnittführung bei der Nierentransplantation:

Nierenarterie, Nierenvene und Harnleiter des Transplantats werden an die des Empfängers angeschlossen. Im Normalfall füllt sich die transplantierte Niere sofort mit Blut und färbt sich rot. Um ein besseres Verheilen von Harnleiter und Blase zu erreichen, wird während der Nierentransplantation ein Katheter in den Harnleiter gelegt, der nach ca. sechs Wochen fast schmerzlos entfernt wird.

Direkt nach der Nierentransplantation

Der Ablauf einer Nierentransplantation sieht direkt nach der Transplantation eine mindestens 24-stündige Überwachung auf der Intensivstation vor, bei der auch die Funktion der transplantierten Niere eng kontrolliert wird. Die meisten Nieren produzieren gleich nach der Operation Urin, manche benötigen aber auch eine Erholungszeit, die zwischen mehreren Tagen und Wochen liegen kann. In dieser Zeit ist in solchen Fällen dann noch eine Dialyse erforderlich. Um einer Thrombose, einer Verstopfung eines Gefäßes in der Lunge (Lungenembolie) oder einer Lungenentzündung vorzubeugen, heißt es schon am ersten Tag nach der Nierentransplantation: Aufstehen. Physiotherapeuten und Pflegepersonal mobilisieren und unterstützen Sie beim Aufstehen, Waschen und bei der Atemtherapie.

 

Gegen eventuell auftretende Schmerzen können Medikamente gegeben werden. Jedes Unwohlsein sollte dem Arzt oder Pflegepersonal gemeldet werden.

In den nächsten Tagen

In der Regel erholen Sie sich schnell von der Nierentransplantation. Arbeitet die neue Niere gut und sind keine Dialysen mehr notwendig, kehren auch Körperkräfte und Leistungsfähigkeit schnell zurück.

Selbstkontrolle

Während der zwei bis drei Wochen, die Sie nach der Nierentransplantation in der Regel in der Klinik bleiben, lernen Sie mit Hilfe des Pflegepersonals und der Ärzte, wie Sie durch Selbstkontrolle Verantwortung für Ihr neues Organ übernehmen.


Die selbstständige Messung von

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Was Sie noch tun können